Krieg im Namen des Herrn?

„Religionen haben schon so viel Krieg und Leid verursacht.“ - So oder so ähnlich entgegnet es einem als Christ immer wieder, wenn man über den Glauben spricht. Leider ist diese Aussage eine häufig verwendete Rechtfertigung für die Ablehnung Gottes. Aber tatsächlich beruhen viele Konflikte und Kriege auf Glaubenskämpfen. Auch die Christenheit bildet da keine Ausnahme. Der jahrzehntelange Nordirland-Konflikt war im Wesentlichen auch eine Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten. Am bekanntesten sind wahrscheinlich die Kreuzzüge des 11. bis 13. Jahrhunderts unter der Flagge des Vatikan. Ausgerufen wurden diese als „Heiliger Krieg“

Doch Gottes Wort - die Bibel - spricht da eine ganz andere Sprache. Dort lesen wir an keiner Stelle von einem Machtanspruch den Christen hätten. Dort ist auch nichts davon zu lesen, dass die gläubigen Kinder Gottes Gebiete erobern und Macht er-langen sollten. Ganz im Gegenteil. Jesus Christus fordert seine Nachfolger zur Demut auf: „…lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“.

Die Verbreitung des Glaubens kann nicht auf Zwang oder Überredung geschehen. Gott stellt sich uns als Herzenskenner vor: „…denn der Herr sieht nicht auf das, wo-rauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz“ (1. Samuel 16:7). Gott möchte, dass sich die Herzen der Menschen umkehren. Und das geschieht naturgemäß nicht durch Zwang, der allenfalls zu einem äußeren Bekenntnis, nicht jedoch zu einer inneren Überzeugung führen kann. Doch genau darauf kommt es an - die innere Umkehr.

Dazu lädt Jesus Christus als Mittler zwischen der Welt und Gott liebevoll ein. Er selbst litt am Kreuz, um den Menschen Rettung zu bringen. Und Christus fordert auch seine Jünger auf, den Menschen die Frohe Botschaft (das Evangelium) von der Versöhnung mit Gott in Liebe zu ihnen zu bringen. „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (Markus 16:15). Wenn ein Christ mit der rettenden Botschaft abgelehnt wird, so soll er sich keineswegs auf einen Kampf einlassen. Vielmehr soll er den Rückzug antreten: „Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, - gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen“ (Matthäus 10:14).

„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist…“ (1. Timotheus 6.12). Der Glaubenskampf von dem hier die Rede ist, meint nicht einen Kampf für den Glauben, sondern vielmehr den Kampf im Glauben. D. h. die Bewältigung von Herausforderungen, welchen ein Christ im Glaubensleben gegenüber steht. Bspw. wenn man des Glaubens wegen ge-schmäht wird oder wenn man eine Sache ablehnt, die zwar gesellschaftlich voll-kommen normal ist, aber Gottes Willen widerspricht. Das ist nicht immer einfach. Denn nur allzu oft möchten wir ja das, was alle wollen. Den irdischen Verlockungen entsagen - das kann manchmal ein wahrer innerer Kampf sein. Davon sprechen auch die folgenden Worte: „Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut…“ (Epheser 6:12

Gott hat sein unveränderliches Wesen in seinem Wort - der Bibel - ebenso unveränderlich ausgedrückt. Von „Heiligem Krieg“ ist dort nichts zu lesen. Vielmehr fordert uns die Bibel auf: „Wenn möglich, so viel an euch ist, lebet mit allen Menschen in Frieden“ (Römer 12:18). Der Christ befindet sich nicht in einem irdischen Kampf und wird an keiner Stelle der Bibel ermutigt diesen anzustreben. Unser Schöpfer möchte nicht, dass wir für ihn seine eigene Schöpfung erobern, sondern wünscht sich, dass wir als Friedensboten auftreten und der verlorenen Schöpfung die rettende Botschaft vom Kreuzestod Jesu bringen.

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