Worauf warten wir eigentlich?
Es ist wieder mal Advent. Eigentlich eine Zeit der (Vor-)Freude, des (Er-)Wartens. Ja, aber worauf warten wir eigentlich?
Früher vielleicht, da haben wir auf die Geschenke zum Weihnachtsfest gewartet. Aber jetzt leisten wir uns das, was wir wollen, doch gleich (wenn wir uns es leisten können). Wozu warten, um sich etwas zu gönnen?
Vielleicht erwarten wir auch die Zeit, wo wir an Weihnachten Zeit mit Familie oder Freunden verbringen können. Und dann sind wir vom ganzen Vorweihnachtstrubel so genervt, dass wir einfach nur unsere Ruhe haben wollen.
Vielleicht erwarten wir auch das nächste Event, welches irgendwie unser Warten auf das, was uns wirklich erfüllen kann, übertönt.
Vielleicht warten wir auch darauf, dass „alle Jahre wieder“ uns das „Christkind“ besucht und uns irgendwie ein Gefühl der Geborgenheit geben kann. Oder sind wir von frommen Weihnachts-Phrasen schon längst geheilt?
Aber bei dem Warten auf Dinge, die uns dann doch irgendwie enttäuschen, geht es uns wie jemand, der einen Freund vom Bahnhof abholt. Rechtzeitig vor Ort, der Zug fährt ein, alle steigen aus, aber der Freund ist nicht dabei. Was für eine Enttäuschung. Dabei ist der Freund schon einen Zug früher gekommen. – Kann es sein, dass wir im Advent auf etwas warten, was schon längst da ist?
Gott ist ja schon längst da! In Jesus Christus ist er vor ca. 2000 Jahren schon gekommen. Und seitdem ist „Friede auf Erden“ weder eine fromme Phrase noch ein unerreichbares Ziel. Es ist Gottes einzigartiges Friedens-Angebot: er sandte seinen Sohn, damit der für unsere Schuld stirbt. Und dadurch kann er diese Sehnsucht, diese Erwartungshaltung in uns wirklich füllen: Frieden mit Gott macht in uns Frieden. Unabhängig von der Jahreszeit und von allen äußeren Umständen. Das ist wirklich Grund zur Freude.