Der Weg durch den Nebel

Der 27. März 1977 war für 627 Menschen kein guter Tag. An jenem Morgen war der Hauptflughafen der Kanarischen Inseln bei Las Palmas durch ein Bombenattentat geschlossen und der Luftverkehr nach Los Rodeos, einem kleineren und weniger gut ausgestatteten Flughafen bei Santa Cruz auf der Nachbarinsel Teneriffa umgeleitet worden. Los Rodeos verfügte nur über ein enges Flugfeld, das von Bergen umgeben ist und oft im Nebel liegt. An jenem Sonntag musste dieser Flughafen 200 Prozent seiner normalen Kapazität bewältigen.
Als zwei große Jumbos, eine holländische und eine amerikanische Boeing 747, endlich zum Start rollen sollten, betrug die Sicht nur noch 500 Meter – ziemlich wenig für die einzige vorhandene 3500 Meter lange Startbahn. Als erste wurde die holländische Maschine angewiesen, die Startbahn vorzurollen, am Ende derselben zu wenden und auf der Startbahn in entgegengesetzter Richtung zu starten. Ihr sollte dann der amerikanische Jumbo folgen.
Durch eine Funkstörung wurde schließlich die tödliche Tragödie ausgelöst. Der Pilot der holländischen Maschine glaubte, die Startfreigabe erhalten zu haben, und setzte zum Start an. Auf dem Rollweg vor ihm befand sich jedoch noch, im Nebel nicht sichtbar, der amerikanische Jumbo. Er hatte die ihm befohlene Seitenausfahrt noch nicht erreicht. Zu dem Zeitpunkt, als der holländische Pilot die Gefahr erkannte, hatte sein Flugzeug bereits eine Geschwindigkeit von 278 km/h erreicht. In den wenigen Sekunden, die ihm noch verblieben, konnte er nichts mehr tun, um das Leben seiner 234 Passagiere und der 313 Menschen zu retten, die in der anderen Maschine starben.

Manchmal gleicht unser Leben auch solch einem Start in den Nebel hinein. Wir glaubten das Richtige zu tun, doch am Ende stand die Katastrophe: eine zerbrochene Ehe, unversöhnlicher Zank mit den Kindern oder Nachbarn, gesundheitliche Probleme u.v.m..
Jeder Pilot weiß, dass er nicht tun darf, was er für richtig hält, sondern dass er sich ausschließlich nach den Angaben der Fluglotsen im Kontrollturm zu richten hat. Denn nur der Fluglotse hat die Übersicht und Informationen, die dem Piloten nicht zugänglich sind. Dieser Grundsatz der Luftfahrt ist auch ein wichtiges Lebensprinzip. Wir leben in einer Zeit, in der dichter Nebel die Moral und vieles andere in unserer Gesellschaft einhüllt. Da ist es hilfreich, einen guten Lotsen zu kennen, auf den man sich sicher verlassen kann. Es gibt einen solchen, der nie die Übersicht über unser Leben verliert, der uns sicher durch dieses Leben bis in seine Herrlichkeit führen will und der darüber hinaus uns vorbehaltlos liebt. Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der von sich sagen konnte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6).

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